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Ich wär dann soweit.

 
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irgendetwas ist anders als sonst. zum ersten mal habe ich es bemerkt, als der schlüssel nicht passte. ich machte kehrt und löschte deine nummer aus dem handy. am abend löschte ich die erinnerung an dich, das half. //

am enderen ende der welt war heute ausverkauf: lotterielose, glückskekse, zukunftsträume. woher die magenschmerzen kamen, weiß ich nicht. ich fleddere den katalog und bleibe unzufrieden zurück. //

du gewinnst das vertrauen eines anderen menschen auf der basis von kommunikation, gemeinsamen werten und erfahrungen, aber niemals auf der basis von gegenseitigkeit. vertraue mir. //

09-09-05_1938

das flüchtige vorbeirauschen dieser welt, der rückstoß, den andere menschen hinterlassen, wenn sie gehen, das völlige verschwinden von respekt, es macht mir angst. es droht mir und meinen träumen, schäumen, abends, wenn in der wanne langsam und aus versehen wein rot sinkt. //

manchmal wünsche ich mir, ich könnte diese art von leidenschaft für eine einzelne sache entwickeln, die anderen menschen die kraft gibt, große dinge zu tun und grenzen zu überwinden. dann fällt mir ein, dass ich noch einkaufen muss. //

die sonne scheint mir etwas verheimlichen zu wollen. kühl scheint sie mir mitten ins gesicht. blendet mich. ich reisse die augen auf.

wenn der frühling kommt, hatte er gesagt, startet durch, was still stand und beginnt neu, was am ende war. im wissen um dieses phänomen begab ich mich auf die akribische suche nach dem einen, idealen zeitpunkt für den frühlingsbeginn. kurz hinter der eigenen vergangenheit fiel es mir dann ein: am ende zu suchen, um den anfang zu finden, würde heißen, sich im kreis zu drehen. //

fließende milch auf blauweißkariertem tischgrund mir entgegen, haltlos. gehaltvoll. //

irgendwie geht es immer weiter. pausen, sagte der eisverkäufer unten am strand, pausen sind schlecht fürs geschäft. er zwinkerte und schenkte mir drei kugeln mit sahne. und weißt du, sagte er und lehnte sich über den wagen mir entgegen, der mensch ist zum stillsitzen nicht geboren - sonst hätte er nicht zwei beine und zwei hände. ich nickte und beschloss, mal wieder ein buch zu lesen. //

ich muss jetzt gehen - ach, bleib doch noch. unser abschied hat doch gerade erst begonnen. //

lass das bitte. deine routine ekelt mich an. deine ausreden sind erbärmlich. du bist berauscht an dir selbst. fällst im wechsel auf und hin, doch zu stören scheint dich das nicht. fang endlich an aufzuhören. //

soll werden gut es wenn, werden anders muss es, sagen ich kann viel so aber. fragte plan meinem nach mich er als, sollte antworten ich was, nicht wusste ich. zögern nicht, zurückschauen nicht, halten ich wollte handelns des heft das aber. sich überschlugen ereignisse die. genügen ansprüchen eigenen meinen mühsam nur konnte ich und. zweifelte ich. auf brach ich aber. //

schrift produziert die wiederholung, denn sie ist beliebig oft zu lesen, sagte er und zeigte auf die buchstaben am grabstein. so hatte er sich die sache mit der ewigkeit nie vorgestellt. immerhin, meinte sie, 'leben' haben sie großgeschrieben, das hätte dir gefallen. kein zweifel, dieser ort war geschaffen für widersprüche besonders bitterer art. //

grüße ihn herzlich und belaste dich nicht mit päckchen oder briefen, die er dir vielleicht mitgeben will. erzähle ihm, es geht mir gut, es geht uns allen gut, es könnte nicht besser gehen. lass dich nicht irritieren von dem großen haus, auf dem "bank generale" steht, er wohnt dort wirklich. verliere keine zeit, sei freundlich, aber bestimmt. er wird dich zum essen einladen wollen, sage zu. frage nie warum. //

das flackernde licht im fenster gegenüber macht mich nervös. er hat die kerzen wie zur verteidigung aufgestellt, schattenvertreibend und doch niederbrennend. der rest des zimmers scheint immer dunkel zu sein. ich bilde mir ein, seine augen durch die scheibe zu sehen - längst erloschen in der dämmerung seines lebens. ich betrete die schneebedeckte straße und gehe in die knie. //

 

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